In der Systemmedizin geht es darum, aufgrund von Daten, die auf genetischen Aspekten, Umwelteinflüssen und Lebensgewohnheiten basieren, Erkenntnisse über die Entstehung von Krankheiten zu gewinnen. Hierbei kommt man unter anderem deswegen zu immer besseren Ergebnissen, weil sehr viele Daten einer immer größer werdenden Anzahl von Patienten für Untersuchungen zur Verfügung stehen. Dazu gehören auch Daten, wie Blut, Biopsien oder Bildgebung.
Big Data im Gesundheitswesen erregte 2009 erstmals große Aufmerksamkeit, als Google nahezu in Echtzeit ermitteln konnte, wo sich die Schweinegrippe nach ihrem Ausbruch in den USA ausbreitete. Dies kam einer Revolution gleich, da Epidemiologen bis dahin eine Pandemie lediglich mit einer Verzögerung von ein bis zwei Wochen ausmachen konnten. Google gelang dieser Durchbruch, indem ein komplexes Modell herangezogen wurde, das auf Korrelationen zwischen Suchanfragen von Internetusern bei einem Grippeausbruch am Unternehmensstandort basierte (Quelle: Cukier und Mayer-Schonberger, „Big Data: A Revolution That Will Transform How We Live, Work, and Think“, John Murray Publishing, October 2013).
Mittlerweile hat die Datenmenge jedoch eine Größenordnung erreicht, die ohne Künstliche Intelligenz (KI) kaum genutzt werden kann. IBM Watson zum Beispiel hat Zugriff auf Millionen von Daten und ist insbesondere bei seltenen Erkrankungen von großer Hilfe. Denn jährlich erscheinen etwa 3.000 neue Studien, die ein Mediziner unmöglich alle lesen und sich behalten kann. Die Stärke von Watson wurde erst kürzlich deutlich: Nachdem es einem japanischen Ärzteteam nicht gelang, seiner Patientin eine Diagnose zu stellen, verglich Watson ihre genetischen Daten mit denen aus 20 Millionen Studien. Zehn Minuten später diagnostizierte er bei ihr einen seltenen Fall von Blutkrebs.
Die digitalisierte Gesundheitsversorgung kann die Erstellung präziser Diagnosen sowie spezifischer Behandlungspläne beschleunigen – und dadurch lebenswichtige Entscheidungen für den Patienten vereinfachen. Ein Edge Datacenter stellt die sensiblen, vertraulichen Informationen mit sehr geringer Latenzzeit und hoher Sicherheit zur Verfügung.
Schon allein aufgrund von gigantischen Datenmengen sind Edge-Computing-Lösungen mit Rechenkapazitäten am Rand des Netzwerks unumgänglich. Daten werden hierbei an ihrem Entstehungsort aggregiert und gefiltert, um dann im Rechenzentrum dauerhaft aufbewahrt, visualisiert und analysiert zu werden (Data Mining, Analytics). Das führt zu einer deutlichen Entlastung der Netzwerkkapazitäten. Durch Edge Computing gewährleisten medizinische Forschungseinrichtungen aber auch, dass Ärzte und Patienten schnell, zuverlässig und sicher die von ihnen gewonnenen Erkenntnisse erhalten.
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